Donnerstag, 5. Juni 2014
Gedanke des Tages
Wenn Haben die Basis meines Identitätsgefühls ist, weil "ich bin, was ich habe", dann muss der Wunsch zu haben zu dem Verlangen führen, viel, mehr, am meisten zu haben. Mit anderen Worten, Habgier ist die natürliche Folge der Habenorientierung.

Erich Fromm - Haben oder Sein, S.111

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Mittwoch, 4. Juni 2014
Gedanke des Tages
Am Haben orientierte Menschen möchten den Menschen, den sie lieben oder bewundern, haben. Dies kann man im Verhältnis zwischen Eltern und Kindern, Lehrern und Schülern und unter Freunden beobachten. Beide Partner wollen den anderen zu alleinigen Verfügung haben und begnügen sich nicht damit, die Nähe des anderen zu genießen; deshalb sind sie auf andere eifersüchtig, die den gleichen Menschen "haben" wollen. [...] Beziehungen, die wesentlich besitzorientiert sind, sind bedrückend, belastend, voll von Eifersucht und Konflikten.

Erich Fromm - Haben oder Sein, S.111

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Dienstag, 3. Juni 2014
Gedanke des Tages
Als kleines Kind wollte ich immer Wissen warum. Manchmal habe ich ewig weitergefragt. Warum? Warum? Und dann? Damals muss das Leben ein Abenteuer, immer voller neuer Entdeckungen, gewesen sein. Meine Mutter erzählte mir, wie schnell sie doch oft keine Antwort mehr wusst - wie begrenzt unser Wissen doch tatsächlich ist. An jedem Punkt kann man mit ein paar Fragen in unbekanntes Gebiet stoßen.
Dann kam irgendwann die Zeit des Lernens in der Schule. Dort war die Frage nach dem Warum nicht mehr so wichtig. Anscheinend wussten die Lehrer immer eine Antwort, weil diejenigen Fragen, auf die sie keine wusste, die hatten in der Schule nicht viel Platz. Das Mysteriöse verschwand um einem starren Weltbild Platz zu machen, in dem es nichts zu entdecken, aber sehr viel zu "lernen" gab. Die Zeit fing an schneller zu vergehen, weil immer weniger Interesssantes passierte. Fast alles war ja schon geplant und vorgegeben.
Jetzt habe ich gerade wieder viel Zeit und die Frage nach dem Warum ist wieder ganz wichtig geworden. Und ich erhalte tatsächlich Antworten - wenn auch nicht auf vorgegebene Fragen, sondern auf die Fragen, die sich im Laufe meiner Suche ergeben haben. Im Prozess des (eigenständigen) Suchens entstehen sowohl Antworten, als auch immer neue Fragen. Und das macht Spaß und gibt mir ein Gefühl von Lebendigkeit. Ein ständigen Entdecken, Lernen, Entwickeln.
Vielleicht ist es das, was das Leben spannend macht. Für mich glaube ich das zumindest.

Wie ist das bei euch? Fragt ihr nach dem Warum? Geht ihr euren eigenen Fragen nach? Und wenn nicht, wann hast du damit aufgehört? Und wie hat sich dein Leben seit dem entwickelt?

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