Donnerstag, 29. Mai 2014
Gedanke des Tages
Der Mensch soll nicht nicht mehr erhalten als zum Leben nötig ist - aber auch nicht weniger. Dieses Recht scheint uns heute eine neue Auffassung auszudrücken, doch in Wirklichkeit handelt es sich um eine sehr alte Norm, die sowohl in der christlichen Lehre verankert ist als auch von vielen "primitiven" Stämmen praktiziert wird: das der Mensch das uneingeschränkte recht zu leben hat, ob er seine "Pflicht gegenüber der Gesellschaft" erfüllt oder nicht. Es ist ein recht, das wir unseren Haustieren, nicht aber unseren Mitmenschen zugestehen.

Erich Fromm - Haben oder Sein, S. 181

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Mittwoch, 28. Mai 2014
Gedanke des Tages
Jeder neue Schritt birgt die Gefahr des Scheiterns, und das ist einer der Gründe, weshalb der Mensch die Freiheit fürchtet.

Erich Fromm - Haben oder Sein, S.107

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Dienstag, 27. Mai 2014
Gedanke des Tages
"Don't walk behind me; I may not lead. Don't walk in front of me; I may not follow. Just walk beside me and be my friend." — Albert Camus

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Montag, 26. Mai 2014
Gedanke des Tages
Die Angst, zum Außenseiter zu werden, ist noch größer als die Angst vor dem Tode.

Erich Fromm - Haben oder Sein, S.104

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Samstag, 24. Mai 2014
Gedanke des Tages
Unser Denkprozess ist bestrebt, diesen ganzen Pfuhl voller Illusionen nach den Gesetzen der Logik und Plausibilität zu organisieren. Von dieser Bewusstseinseben nehmen wir an, dass sie die Realität reflektiere; sie ist die Landkarte, nach der wir uns im Leben orientieren. Diese falsche Landkarte wird nicht verdrängt. Was verdrängt wird, ist das Wissen von der Wirklichkeit, das Wissen von dem, was wahr ist. Wenn wir also fragen: Was ist unbewusst? muss die Antwort lauten: nicht nur die irrationalen Leidenschaften, sondern fast unser ganzes Wissen von den Wirklichkeit.

Erich Fromm - Haben oder Sein, S.98

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Mittwoch, 21. Mai 2014
Gedanke des Tages
Unsere bewussten Motivationen, Ideen und Überzeugungen sind eine Mischung aus falschen Informationen, Vorurteilen, irrationalen Leidenschaften, Rationalisierungen und Voreingenommenheiten, in der ein Brocken Wahrheit schwimmt, die uns die (freilich falsche) Gewissheit geben, dass die ganze Mischung real und wahr sei.

Erich Fromm - Haben oder Sein, S.97

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Dienstag, 20. Mai 2014
Gedanke des Tages
Für Spinoza ist psychische Gesundheit in letzter Konsequenz eine Manifestation richtigen Lebens, psychische Krankheit hingegen ein Symptom der Unfähigkeit, in Einklang mit den Erfordernissen der menschlichen Natur zu leben.

Erich Fromm - Haben oder Sein, S.95

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Montag, 19. Mai 2014
Gedanke des Tages
Spinoza zufolge sind Tätigsein, Vernunft, Freiheit, Wohl-Sein, Freude und Selbstvervollkommnung ebenso untrennbar miteinander verbunden, wie Passivität, Irrationalität, Knechtschaft, Traurigkeit, Ohnmacht und alle Tendenzen, die den Forderungen der menschlichen Natur zuwiderlaufen. ('Ethik', Teil IV, Begriffsbestimmungen 2, 3 und 5 sowie der 40. und 42. Lehrsatz)

Erich Fromm - Haben oder Sein, S.94

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Sonntag, 18. Mai 2014
Gedanke des Tages
In seiner 'Ethik' unterscheidet Spinoza zwischen Aktivität und Passivität (Handeln und Erleiden) als den beiden Grundaspekten des Seelenlebens. Das erste Kriterium der Aktivität ist, dass eine Handlung in Einklang mit der menschlichen Natur steht: "Ich sage, wir handeln, wenn etwas in uns oder außer uns geschieht, wovon wir die adäquate Ursache sind, das heißt (nach voriger Definition) wenn aus unserer Natur etwas in oder außer uns folgt, das durch sie alleine klar und deutlich verstanden werden kann. Dagegen sage ich, wie leiden, wenn in uns etwas geschieht, oder aus unserer Natur etwas folgt, wovon wir bloß eine Teil-Ursache sind. ('Ethik', Teil III, Def. 2)

Erich Fromm - Haben oder Sein, S.94

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Samstag, 17. Mai 2014
Gedanke des Tages
In der entfremdeten Aktivität, erlebe ich mich nicht als das tätige Subjekt meines Handelns, sondern erfahre das Resultat meiner Tätigkeit, und zwar als etwas "da drüben", das von mir getrennt ist und über mir, bzw. gegen mich steht. Im Grunde handle nicht ich, innere und äußere Kräfte handeln durch mich. Ich bin vom Ergebnis meines Tätigseins getrennt worden.
[...] Bei nicht entfremdeter Aktivität erlebt ich mich als handelndes Subjekt meines Tätigseins. Nicht entfremdete Aktivität ist ein Prozess des Gebärens und Hervorbringens, wobei die Beziehung zu meinem Produkt aufrechterhalten bleibt. Die bedeutet auch, dass meine Aktivität eine Manifestation meiner Kräfte und Fähigkeiten ist, dass ich und mein Tätigsein und das Ergebnis meines Tätigseins eins sind.

Erich Fromm - Haben oder Sein, S.91

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