Freitag, 1. März 2013
Das Leben 1
Bunte Bälle fliegen durch die Gegend. Die einen sind lebendig,bunt und folgen ihrem inneren Drang, ihrer inneren Stimme. Sie haben Ihr Schicksal selbst in der Hand. Ihre Gesamtheit ergibt das Leben. Die andren sind schwarz, stehen still, unbeweglich. Sie sind das Leben eines Menschen, der seinem Alltag folgt ohne je Neues zu erfahren. Er hat ein Haus, eine Frau Kinder, arbeitet irgendwo in einer Firma. Und macht jeden Tag, jede Woche dasselbe. Er steht still. Bis ein Schlag ihn aus dem Gleichgewicht und wieder in Bewegung bringt. Et verliert seinen Job und muss sich neu orientieren. Entscheidet er sich ,sich auf dem Weg zu machen -- los zu tanzen, zu springen, zu erforschen, experimentieren, zu leben? Oder sucht er sich das nächste Gleichgewicht und steht wieder still? Natürlich bewegt er sich trotzdem, die Zeit schreitet voran. Aber er ist in einem lokal unbewegtem System. Eine Art Inertialsystem. Er bewegt sich und steht doch still weil sich alle um ihn herum gleich schnell bewegen. Er ist umgeben von anderen Bällen, die auch angehalten, abgeschaltet haben. Sie werden nur noch durch Stöße der anderen Kugeln in Bewegung gebracht. Und so wird auch ihr lokales Gleichgewicht irgendwann kaputt gehen. Es wird langsam anfangen an den Rändern zu bröckeln und schließlich zerfallen. Ein Abbild unserer Gesellschaft. Wir leben als Kinder, dann werden wir erwachsen und nehmen unseren Platz ein, bleiben stehen, in trügerischer Sicherheit. Wir wollen Sicherheit, wo es keine gibt. Die einzige Sicherheit liegt in der Bewegung in der Erkenntnis, dass es keine Sicherheit gibt und wir sie auch nicht brauchen um glücklich zu Leben. Lasst uns keine Angst haben vor Richtungswechseln, Farbwechseln, Geschwindigkeitswechseln. Lasst uns offen und voller Neugier voran schreiten, das Leben mit seinen Höhen und Tiefen, Wendungen und Windungen zu erforschen.

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