Samstag, 2. März 2013
Über Sinn und Entstehung von Theorien
a-men, 11:31h
Was ist Wissenschaft?
Ich kenne das Prinzip der Naturwissenschaft, bei dem sich Theorien an Experimenten messen müssen und Theorien so lange als „wahr“ (das als heißt die Wirklichkeit zutreffend beschreibend) gelten, bis ein Experiment sie widerlegt. Dann muss die Theorie erneuert werden, wenn sie vollkommener Quatsch ist oder sie muss verbessert werden, d.h. sie muss erweitert werden oder es muss eine neue Theorie geschaffen werden, die in einem Grenzfall die alte Theorie zurück ergibt (z.B. wie beim klassischen Limes)
Im Folgenden will ich die Mathematik einmal nicht als eine Geisteswissenschaft ansehen, da sie sich nicht mit dem menschlichen Verhalten beschäftigt.
Was hat es nun aber mit dem Geisteswissenschaften auf sich. Woran messen sich deren Theorien? Natürlich auch an der Realität, aber wie genau machen sie das? Hier gibt es ja keine(?) quantitativen Aussagen die man durch ein Experiment überprüfen könnte. Und die Idealisierung, die einer Theorie oft zugrunde liegt (in der Naturwissenschaft sind das solche Dinge, wie die Abwesenheit von Randeffekten, z.B. bei homogenen Magnetfeldern oder aber die Annahme, dass ein System vollkommen abgeschlossen oder ein Inertialsystem ist) ist in den Geisteswissenschaften meines Achtens wesentlich schwerer zu erreichen als in den Naturwissenschaften. Oft spielt dabei nämlich der Mensch eine sehr wichtige Rolle und über die Gründe für sein Verhalten, das heißt seine Entscheidungsprozesse weiß man meines Wissens nach nicht wirklich viel.
Nun habe ich den Eindruck, dass es in den Geisteswissenschaften (fast?) immer so ist, dass eine Theorie aufgestellt wird, und es dann immer wieder vorkommt, dass später jemand das genaue Gegenteil behauptet (zumindest in einigen Teilen) und diese neue Theorie als genauso gut und wahr angesehen wird.
Eine geisteswissenschaftliche Theorie scheint mir meistens eine Sache unter einem bestimmten Blickwinkel zu beschreiben. Sie fußt, wie alles was wir Menschen tun, auf persönlichen, konkreten Erfahrungen, die dann in einem Abstraktionsprozess zu einer Theorie werden. Die Theorie wird dann aber meistens von den persönlichen Erfahrungen losgelöst und als allgemeingültig dargestellt. Und genau dieser Schritt scheint mir sehr fragwürdig. Die Frage ist für mich, was denn die Absicht einer solchen Theorie ist. Ich denke nicht, dass es der Anspruch sein kann, eine allgemeingültige, „wahre“ Theorie zu entwerfen (wahr in dem Sinne, dass jeder sie nachvollziehen kann), so wie in den Naturwissenschaften, den das scheint mir bisher noch keine Theorie geglückt zu sein. Vielmehr denke ich, dass so eine Theorie eben nicht mehr und nicht weniger als eine Abstraktion persönlicher Erfahrungen ist und das auch bleiben sollte. Durch die persönlichen Erfahrungen wird die Theorie meiner Meinung nach erst verständlich. Denn wenn sie davon losgelöst ist, dann füllt der Leser sie mit seinen eigenen persönlichen Erfahrungen, benutzt für die darin benutzten Worte seine eigenen Definitionen und das Ergebnis einer solchen Lesung kann dann sehr unterschiedlich sein. Hat man ähnlichen Erfahrungen gemacht wie der Autor, so kann man es vielleicht besser nachvollziehen als jemand mit einem ganz anderen Hintergrund.
Und wer jetzt argumentieren will, dass ich hier ja gerade eine Theorie entwerfe, die besagt, dass es keine Sinn macht Theorien aufzustellen, der hat denke ich nicht verstanden, was ich aussagen will. Nämlich, dass man auch meinen Text hier unter dem Hintergrund meiner persönlichen Erfahrungen sehen und ihn nicht als allgemeingültig betrachten sollte. (---> Beitrag gegen die Perfektion) Dieser Text soll vielmehr Ausdruck meiner Verwirrung über den Sinn von Theorien als selbst eine Theorie sein.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich mir gerade nicht vorstellen kann, warum jemand meinem hier Verfassten nicht zustimmen kann und somit setzte ich wohl hier wohl doch eine Art Allgemeingültigkeit an. Für mich ist die Abstraktion meiner Erfahrungen (also das was ich hier geschrieben habe, meiner vorigen Definition von Theorie entsprechend müsste ich es jetzt eigentlich auch als Theorie bezeichnen) gleichwertig zu meinen Erfahrungen, denn ich kann leicht zwischen beiden Beschreibungen hin und herwechseln. In meinem Kopf ist es ein und dasselbe. Aber jemand anders kann das eben nicht mehr, weil er andere Erfahrungen hat als ich.
Möglicherweise ist genau das der Grund für das Entstehen von Theorien. Dass man sich gar nicht vorstellen kann, dass jemand andere Erfahrungen in seinem Leben gesammelt und deswegen diese Theorie nicht nachvollziehen kann.
Ich kenne das Prinzip der Naturwissenschaft, bei dem sich Theorien an Experimenten messen müssen und Theorien so lange als „wahr“ (das als heißt die Wirklichkeit zutreffend beschreibend) gelten, bis ein Experiment sie widerlegt. Dann muss die Theorie erneuert werden, wenn sie vollkommener Quatsch ist oder sie muss verbessert werden, d.h. sie muss erweitert werden oder es muss eine neue Theorie geschaffen werden, die in einem Grenzfall die alte Theorie zurück ergibt (z.B. wie beim klassischen Limes)
Im Folgenden will ich die Mathematik einmal nicht als eine Geisteswissenschaft ansehen, da sie sich nicht mit dem menschlichen Verhalten beschäftigt.
Was hat es nun aber mit dem Geisteswissenschaften auf sich. Woran messen sich deren Theorien? Natürlich auch an der Realität, aber wie genau machen sie das? Hier gibt es ja keine(?) quantitativen Aussagen die man durch ein Experiment überprüfen könnte. Und die Idealisierung, die einer Theorie oft zugrunde liegt (in der Naturwissenschaft sind das solche Dinge, wie die Abwesenheit von Randeffekten, z.B. bei homogenen Magnetfeldern oder aber die Annahme, dass ein System vollkommen abgeschlossen oder ein Inertialsystem ist) ist in den Geisteswissenschaften meines Achtens wesentlich schwerer zu erreichen als in den Naturwissenschaften. Oft spielt dabei nämlich der Mensch eine sehr wichtige Rolle und über die Gründe für sein Verhalten, das heißt seine Entscheidungsprozesse weiß man meines Wissens nach nicht wirklich viel.
Nun habe ich den Eindruck, dass es in den Geisteswissenschaften (fast?) immer so ist, dass eine Theorie aufgestellt wird, und es dann immer wieder vorkommt, dass später jemand das genaue Gegenteil behauptet (zumindest in einigen Teilen) und diese neue Theorie als genauso gut und wahr angesehen wird.
Eine geisteswissenschaftliche Theorie scheint mir meistens eine Sache unter einem bestimmten Blickwinkel zu beschreiben. Sie fußt, wie alles was wir Menschen tun, auf persönlichen, konkreten Erfahrungen, die dann in einem Abstraktionsprozess zu einer Theorie werden. Die Theorie wird dann aber meistens von den persönlichen Erfahrungen losgelöst und als allgemeingültig dargestellt. Und genau dieser Schritt scheint mir sehr fragwürdig. Die Frage ist für mich, was denn die Absicht einer solchen Theorie ist. Ich denke nicht, dass es der Anspruch sein kann, eine allgemeingültige, „wahre“ Theorie zu entwerfen (wahr in dem Sinne, dass jeder sie nachvollziehen kann), so wie in den Naturwissenschaften, den das scheint mir bisher noch keine Theorie geglückt zu sein. Vielmehr denke ich, dass so eine Theorie eben nicht mehr und nicht weniger als eine Abstraktion persönlicher Erfahrungen ist und das auch bleiben sollte. Durch die persönlichen Erfahrungen wird die Theorie meiner Meinung nach erst verständlich. Denn wenn sie davon losgelöst ist, dann füllt der Leser sie mit seinen eigenen persönlichen Erfahrungen, benutzt für die darin benutzten Worte seine eigenen Definitionen und das Ergebnis einer solchen Lesung kann dann sehr unterschiedlich sein. Hat man ähnlichen Erfahrungen gemacht wie der Autor, so kann man es vielleicht besser nachvollziehen als jemand mit einem ganz anderen Hintergrund.
Und wer jetzt argumentieren will, dass ich hier ja gerade eine Theorie entwerfe, die besagt, dass es keine Sinn macht Theorien aufzustellen, der hat denke ich nicht verstanden, was ich aussagen will. Nämlich, dass man auch meinen Text hier unter dem Hintergrund meiner persönlichen Erfahrungen sehen und ihn nicht als allgemeingültig betrachten sollte. (---> Beitrag gegen die Perfektion) Dieser Text soll vielmehr Ausdruck meiner Verwirrung über den Sinn von Theorien als selbst eine Theorie sein.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich mir gerade nicht vorstellen kann, warum jemand meinem hier Verfassten nicht zustimmen kann und somit setzte ich wohl hier wohl doch eine Art Allgemeingültigkeit an. Für mich ist die Abstraktion meiner Erfahrungen (also das was ich hier geschrieben habe, meiner vorigen Definition von Theorie entsprechend müsste ich es jetzt eigentlich auch als Theorie bezeichnen) gleichwertig zu meinen Erfahrungen, denn ich kann leicht zwischen beiden Beschreibungen hin und herwechseln. In meinem Kopf ist es ein und dasselbe. Aber jemand anders kann das eben nicht mehr, weil er andere Erfahrungen hat als ich.
Möglicherweise ist genau das der Grund für das Entstehen von Theorien. Dass man sich gar nicht vorstellen kann, dass jemand andere Erfahrungen in seinem Leben gesammelt und deswegen diese Theorie nicht nachvollziehen kann.
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