Mittwoch, 30. Juli 2014
Gedanke des Tages
Das brutale am Christentum: Nach dem Verschwinden Christi ist die Offenbarung zu Ende.
Er ist die Offenbarung. Danach offebart sie sich nicht mehr direkt. Sie bedarf der Vermittlung durch Texte, durch Menschen, die diese Texte schreiben, kopieren, deuten, kommentieren. Das Christentum fordert ein doppeltes Vertrauen: das Vertrauen in Gott und das Vertrauen in den Menschen.
Wer sich für klüger und gerissener hält als alle, die vor ihm da waren, kann kein Christ sein. Ich fürchte, dass unsere narzistische Epoche, die sich schmeichelt, besser als alle vorangegangenen zu sein, wenig geeignet ist, diese Botschaft weiterzugeben. Ohne eine gewisse Demut, ohne Aufmerksamkeit für die Zuegnisse anderer Menschen, ohne die geringste Berücksichtigung dessen, was früher geglaubt wurde, kann man Jesus nicht kennenlernen.

Eric-Emmanuel Schmitt (2007) - Das Evangelium nach Pilatus, S.285, Fischer

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Montag, 28. Juli 2014
Gedanke des Tages
Das Selbst ist das Zentrum der Psyche und zugleich "Ziel des Lebens" (Carl-Gustav Jung (1928) - Die Beziehung zwischen dem Ich und dem Unbewussten, In: Gesammelte Werke Bd.7, Olten: Walter, S.263): Vereinigung der Gegensätzem Ganzheit. Dieses Ziel wird durch den Prozess der Individuation oder Selbst-Verwirklichung angestrebt.

Stephan Marks (2012) - Die Kunst nicht abzustumpfen. Hoffnung in Zeiten von Katastrophen

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Freitag, 25. Juli 2014
Gedanke des Tages
Tatsächlich ist die Sehnsucht nach Integrität und damit Würde ein menschliches Grundbedürfnis. Sie ist eine der machtvollsten Antriebe überhaupt, stärker als das Streben nach Geld oder kürzeren Arbeitszeiten. Vielleicht sogar stärker als Hunger, denn "ohne Brot kann der Mensch leben, aber nicht ohne Würde." (Yasmina Khadra (2006) - Die Attentäterin. Zürich: Nagel / Kimche)

Stephan Marks (2012) - Die Ku

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Mittwoch, 23. Juli 2014
Gedanke des Tages
Anfangs glaubte ich, ich könnte die Menschheit ändern. Heute weiß ich, dass ich dazu nicht in der Lage bin. Durch meine Worte, durch meinen Protest will ich die Menschheit daran hindern, dass sie am Ende mich verändert.

Christian Feldmann (2010) . Tausendmal Vertrauen. In: Publik-Forum Extra (Hg). Mir doch egal. Über die Gleichgültigkeit. S.21
zitiert in: Stehan Marks (2012) - Die Kunst nicht abzustumpfen. Hoffnung in Zeiten von Katastrophen

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Dienstag, 22. Juli 2014
Gedanke des Tages
Ein Mensch ist die Fassade eines Tempels, in dem alle Weisheit und alles Gute wohnen. Was wir gemeinhin Mensch nennen, er essende, trinkende, zählende Mensch, wie wir ihn kennen, stellt sich nicht dar, sondern stellt sich falsch dar. Nicht ihm gilt unser Augenmerkm aber die Seele, deren Organ er ist, würde, ließe er sie nur durch sein Handeln er-scheinen, uns die Knie beugen. Wenn sie durch seinen Verstand atmet, ist sie Genie; wenn sie durch seinen Willen atmet, ist sie Tugend; wenn sie durch sein Gemüt fließt, ist sie Liebe. Und die Blindheit des Verstandes beginnt da, wo er aus eigenem etwas sein möchte. Die Schwäche des Willens beginnt da, wo er aus eigenem etwas sein möchte. Alle Besserung zielt darauf ab, die Seele ihren Weg durch uns nehmen zu lassen.

Ralph Waldo Emerson: Selected Prose and Poetry, hrsg. v. R. Cook, S.96
zitiert in Ken Wilber (1996) - Eros, Kosmos, Logos, S.347, Wolfgang Krüger Verlag, Frankfurt am Main

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Sonntag, 20. Juli 2014
Gedanke des Tages
Es ist nicht unsere Aufgabe, populär zu sein, oder als wirkungsvoll zu gelten, sondern die tiefsten, uns bewussten Wahrheiten auszusprechen. Wir müssen unser Leben gemäß dieses tiefsten Wahrheiten gestalten, auch wenn dies keine sofortigen Erfolge in unserer Welt hervorbringt.

Daniel Berrigan (1999). Es ist nicht unsere Aufgabe populär zu sein und unser Handeln am Erfolg zu orientieren. In: Der Pflug 45, 2. Im Internet verfügbar unter http://www.lebenshaus-alb.de/magazin/000022.html (Zugriff 1.9,2011)
zitiert in Stephan Marks (2011) - Die Kunst nicht abzustumpfen. Hoffnung in Zeiten von Katastrophen.

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Samstag, 19. Juli 2014
Gedanke des Tages
Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat -
ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht.

Vaclav Havel

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Freitag, 18. Juli 2014
Gedanke des Tages
Der Sozialpsychologe Harald Welzer sieht eine "riesige Illusionsmaschine" am Werk, in der diverse Aktuere, sogenannte "Experten", auftreten und vermitteln, sie verstünden besser als alle andere, was in der Welt vor sich gehe. Dadurch soll das Groß der Bevölkerung "der Suggestion erliegen, sie hätte keine Möglichkeit, in die Ereignisse einzugreifen" (Weber, Doris (2011) Die Lust am Selberdenken. In: Publik-Forum 22, S.30 - 33)

Stephan Marks (2012) - Die Kunst nicht abzustumpfen. Hoffnung in Zeiten von Katastrophen, S.78

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Samstag, 12. Juli 2014
Gedanke des Tages
"Wirtschaft-als-Lebensinhalt ist eine tödliche Krankheit..., denn unendliches Wachstum passt nicht in die endliche Welt. Dass Wirtschaft nicht Lebensinhalt sein darf, ist der Menschheit von allen ihren großen Lehrern gesagt worden; dass sie es nicht sein kann, zeigt sich heute.

E. F. Schumacher - Small is Beautiful. Economics as if People Mattered (1973)
zitiert in Erich Fromm - Haben oder Sein, S.158

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Freitag, 11. Juli 2014
Gedanke des Tages
Da wage ich zu sagen, dass die ethische Religion der Liebe bestehen kann ohne den Glauben an eine ihr entsprechende, die Welt leitende Gottpersönlichkeit.

Albert Schweizer in einem Brief an Professir E. R. Jacobi

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