Dienstag, 3. Juni 2014
Gedanke des Tages
Als kleines Kind wollte ich immer Wissen warum. Manchmal habe ich ewig weitergefragt. Warum? Warum? Und dann? Damals muss das Leben ein Abenteuer, immer voller neuer Entdeckungen, gewesen sein. Meine Mutter erzählte mir, wie schnell sie doch oft keine Antwort mehr wusst - wie begrenzt unser Wissen doch tatsächlich ist. An jedem Punkt kann man mit ein paar Fragen in unbekanntes Gebiet stoßen.
Dann kam irgendwann die Zeit des Lernens in der Schule. Dort war die Frage nach dem Warum nicht mehr so wichtig. Anscheinend wussten die Lehrer immer eine Antwort, weil diejenigen Fragen, auf die sie keine wusste, die hatten in der Schule nicht viel Platz. Das Mysteriöse verschwand um einem starren Weltbild Platz zu machen, in dem es nichts zu entdecken, aber sehr viel zu "lernen" gab. Die Zeit fing an schneller zu vergehen, weil immer weniger Interesssantes passierte. Fast alles war ja schon geplant und vorgegeben.
Jetzt habe ich gerade wieder viel Zeit und die Frage nach dem Warum ist wieder ganz wichtig geworden. Und ich erhalte tatsächlich Antworten - wenn auch nicht auf vorgegebene Fragen, sondern auf die Fragen, die sich im Laufe meiner Suche ergeben haben. Im Prozess des (eigenständigen) Suchens entstehen sowohl Antworten, als auch immer neue Fragen. Und das macht Spaß und gibt mir ein Gefühl von Lebendigkeit. Ein ständigen Entdecken, Lernen, Entwickeln.
Vielleicht ist es das, was das Leben spannend macht. Für mich glaube ich das zumindest.

Wie ist das bei euch? Fragt ihr nach dem Warum? Geht ihr euren eigenen Fragen nach? Und wenn nicht, wann hast du damit aufgehört? Und wie hat sich dein Leben seit dem entwickelt?

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Warum (nicht)
Habe eher zufällig ein Büchlein über Buddhismus (Maren Schneider Der kleine Alltags-Buddhist) gekauft und lese es nebenher. Dort wird empfohlen auf die Frage "Warum" zu verzichten. Wobei dies in der Kommunikaiton mit jemandem gemeint ist im Sinne von "warum machst Du die? hast Du das gemacht'... bist Du so?
Ansonsten ist gerade aus buddhistischer Sicht die Frage nach der Ursache bestimmt wichtig. Oder eben auch im Sinne der Neugier "Wie geth das?" "Warum ist das so?"
Ich erlebs stark bei meinen Kindern, teilweise aber auch mehr als Spiel ohne eine wahres Interesse an den Antworten dahinter.
Ich für mich habe weitgehend aufgehört zu fragen, ich sag jetzt mal ein wenig blufferisch mit Picasso "ich suche nicht, ich finde", konkret für Lebensereignisse versuche ich nicht mehr zu aktiv das "warum?" sondern vertraue darauf, dass sich der Sinn mir erschliesst.

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